"Schmerzlose" Veränderungsprozesse tun einfach gut
Claudia Wessling (M.A.)
„Ich folgte meiner Pflicht und deinem Wink, wenn unvermutet nicht ein Hindernis sich zwischen mich und die Erfüllung stellte. […] Der Zufall, dessen wir nicht Meister sind.“ Als Goethe diese Zeilen in der „Iphigenie“ schrieb, war er auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Reformpolitiker unter Herzog Carl August, steckte also mitten in den Tücken von Veränderungsprozessen. Ja, der gute alte Zufall, dessen Meister wir nicht sind. Es geht einfach nichts über gute Ausreden. Ein Spezialgebiet für Claudia.
„Aus welchen Gründen Prokrastination auch entsteht, oft wird an einzelnen Symptomen angesetzt oder das Aufschieben selbst wird als das Problem bezeichnet. Systemisch betrachtet liegt hier zunächst erst einmal nur ein Unterschied vor – zwischen pünktlich und nicht-pünktlich ausgeführten Prozessen.“
Dabei sind die Auswirkungen und die darin enthaltenen Informationen für das ganze System und die Zielerreichung interessant: Sind sie funktional oder nicht-funktional? In ihrer Analyse unterscheidet Claudia drei Kategorien, die jeweils eigene Interventionsformen erfordern:
- Unbewusstes, nicht intendiertes Aufschieben
- Bewusstes, reflektiertes Aufschieben
- Aufschieben als „legale“ Form des Widerstandes
Wie auch Claudias Fokus richtet sich unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf Organisationssysteme, die von Natur aus Stabilität und Selbsterhaltung anstreben, was die Frage aufwirft: Wie kann in diesem Zusammenhang überhaupt Veränderung und Lernen stattfinden? Die Antwort ist: durch Perturbation, also durch Impulse, die notwendige Anpassungen der Organisation ermöglichen.
Ein solcher Prozess kann durchaus weitgehend „schmerzlos“ erfolgen. Das zeigen auch Claudias Seminare und Workshops. Claudia arbeitet mit spielerischen Elementen, Visualisierungen und einprägsamen Beispielen aus der Praxis, die den Stoff anschaulich, verständlich und „merkfähig“ machen. Ihre Methodenvielfalt sorgt für Abwechslung, erhöht die Motivation und steigert die Aufnahmebereitschaft. Eine offene und wertschätzende Arbeitsatmosphäre lässt dabei auch „schwere“ Themen leichter wirken.